Rezension: Zu Gast in Marokko


Wenn draußen der norddeutsche kalte Novemberwind pfeift und alles grau und kalt ist, wäre ich häufig gern woanders. Zum Beispiel in Marokko. Aber meist mangelt es an Zeit und Geld für eine große Reise. Aber das Kochbuch „Zu Gast in Marokko“ lässt einen zumindest kurz den Braunschweiger Herbst vergessen und in eine ganz bunte, warme Welt abtauchen. Für unsere Freunde von der Kochschule Braunschweig haben wir das Buch mal angeschaut.

 

Schon der Einband verspricht eine Reise in eine aufregende und bunte Welt.

Und, hach, das Buch ist viel mehr als einfach nur ein Kochbuch. Es ist ein Reisetagebuch des Autorenpaares Rob und Sophia Palmer, das sich in Australien kennengelernt hat und gemeinsam Sophias Heimatland erkundet, es ist ein Bildband, der den Leser mitnimmt in eine bunte, mitunter fremde orientalische Welt, ein Einblick in das Leben in Marokko und natürlich eine Sammlung traditioneller und neuer Rezepte. Zwischen den Rezepten verstecken sich Geschichten und Anekdoten von Freunden, Familie und Bekannten der Autoren, zu den Rezepten gibt es Tipps und Erklärungen. Man braucht gar nichts kochen wollen, es macht einfach glücklich, durch das Buch zu blättern und einzutauchen in das marokkanische Leben.

Das Buch teilt sich nicht nach der klassischen Unterteilung in Vor-, Haupt- und Nachspeisen auf, sondern orientiert sich an der Reiseroute, die das Paar in Marokko zurückgelegt hat: Die Rezepte und Kapitel sind nach den Regionen des Landes unterteilt – an der Küste gibt es Fisch, im Inland traditionelle Fleischgerichte. Und in Casablanca, das laut den Palmers nur noch wenig von Humphrey Bogarts Filmkulisse hat, gibt es zum Beispiel Salat mit gegrillten Feigen und Granatapfel. Das Rezept ist kein traditionelles Rezept, sondern eine Eigenkreation der beiden Autoren. Sophie Palmer erinnerte sich an den Feigenbaum im Garten ihrer Eltern und daran, dass sie dort oft Granatäpfel aß. Aus den beiden Zutaten zauberten die beiden ein neues Rezept, das auch den Menschen in ihrer neuen Heimat Australien gefällt. Dort isst man anscheinend gern Salat.

Eigentlich gehören nur ein paar Granatapfelkerne in den Salat. Mit vielen schmeckt es aber auch gut.
Eigentlich gehören nur ein paar Granatapfelkerne in den Salat. Mit vielen schmeckt es aber auch gut.

Salat mit gegrillten Feigen und Granatapfel
(laut Kochbuch für sechs Personen, ich habe das Gefühl, man könnte das auch zu zweit essen)

4 frische Feigen, längst halbiert
2 Teelöffel Olivenöl
150 Gramm Blatt- oder Pflücksalat
2 Esslöffel Granatapfelkerne
2 Esslöffel geröstete Mandelblättchen
für das Dressing:
2 Esslöffel Granatapfelsaft
2 Esslöffel Olivenöl
1 Esslöffel Rotweinessig
Salz und Pfeffer

Alle Zutaten für das Dressing werden in einer kleinen Schüssel verrührt und beiseite gestellt.

Dann wird der Ofen oder die Grillpfanne erhitzt und die Feigen an den Seiten, an denen sie aufgeschnitten sind, mit Olivenöl eingepinselt und auf den Grill gelegt. Die Feigen kommen etwa eine Minute auf den Grill, bis sie anfangen zu karamellisieren. Dann vorsichtig wenden und noch eine Minute weiter grillen. Der Rest ist ganz einfach: Während die Feigen abkühlen, kommt der Salat auf einen Teller und wird dort mit der Hälfte des Dressing angemacht. Darauf dann die Feigen, die Granatapfelkerne und die Mandelblättchen und das restliche Dressing. Fertig!


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